DS-Crew on Tour
Roadtrip – Au Jaaaa!! Wohin? Hmmmm? Norwegen!? – HAMMER!!!!!
Freitag 10.8.12 gings dann, nach gründlicher Planung und vollgepackt los. Zwar mit ordentlich Verspätung, da die Elektronik der Anhängerkupplung repariert werden wollte – Dauerplus ham wir immer noch ned gefunden! Im Auto 4 Erwachsene, 1 Kind, 4 DH Bikes. Im Wohnwagen Proviant und alkoholische Getränke für 3 Wochen.
Mitten in der Nacht durften wir dann noch einen Wohnmobilstellplatz in Hamburg suchen (das bietet sich übrigens auch in den andern Ländern an, wenn man etwas Geld sparen möchte!)
Nach einem Tag Hamburg, gings dann nach Hirtshals Dänemark von wo wir, bei Kaiserwetter, die Fähre nach Kristiansand nahmen. Eine Nacht hier im Süden genügte, da der erste Tag in Norwegen regnerisch begann. Es folgte wieder ein Eintagesmörderkilometervernichtungstag entlang herrlichster norwegentypischer Landschaft. Fjorde hier und da, Berge, karge Hochebenen, atemberaubende Wasserfälle. Stop war dann in Geil (gesprochen „Jeilo“), da wir hier den PinkPark vermuteten. Dieser ist aber leider seit etwa 3 Jahren geschlossen. Als Ersatz entsteht gerade auf der anderen Seite ein neues Parkareal mit Klettergarten, Spielplatz etc. Namens „Geilolila“.
Nachdem in Geilo für uns nichts zu holen war, ging es sofort weiter nach Hemsedal. Erneut durch fantastische Landschaft, gemütliche Dörfchen und alten Stabkirchen.
In Hemsedal angekommen wurden sogleich die Bikes aufgebaut und ein 2 Tagespass gekauft. Nach der ersten Abfahrt gab es erst mal etwas lange Gesichter, da die Einstiegsstrecke nicht so wirklich flowen wollte, dies änderte sich jedoch mit der 2ten Runde. Hemsedal bietet 3 offizielle Strecken. Von leicht bis schwer ist für jeden etwas dabei und wenn man Glück hat und mit einem der Lokals etwas socialized, bekommt man evtl. den ein oder anderen Hometrail gezeigt. Generell bietet Hemsedal recht steiles, steiniges und wurzeliges Terrain und es dauert etwas bis man die Strecken weiß und den Flow gefunden hat.. Die Trailpflege, v.a. der Anfängerstrecke, lies etwas zu wünschen übrig, was wohl an der kleinen Crew von 3 Lokals und der mangelnden Unterstützung seitens des Resort liegt.
Nach 2 Tagen Hemsedal packten spielten wir wieder Biketetris und begaben uns, voller Vorfreude auf das nächste Ziel, nach Hafjell. Ich muss nicht erneut erwähnen durch welch wunderschönes Land wir fahren durften. Man könnte es Elk´s Delight nennen. Leider bekamen wir erneut keines dieser Geschöpfe zu Gesicht.
In Hafjell angekommen wussten wir, von Johnny the German gesteckt, dass es hinter der Station einen Gipsy Campingplatz gibt. Im Augenblick Motor abgestellt und neben den Spartanennorweger geparkt, kam sogleich ein Vertreter des Parks zu uns rüber, der gerade mit einer Gruppe Offizieller von der WC Streckenbegehung kam. „ Mist, man muss sich wohl doch erst anmelden, erst mal blechen!“ Nix da! „Hey Leute, da an der BBQ Station ist Strom, der läuft aber nur 30 Minuten, zapft dort am Kasten an, der geht durchgehend. Duschen sind von 7 bis 21 Uhr offen! Welcome to Hafjell!“
Wow – zu dem was man vom Park gesehen hat noch ein kostenloser Stellplatz mit Strom und Dusche 4 Free obendrauf und bei diesen Optionen gerade mal 3 andere Gruppen von Bikern. Gleich Abends noch die Bikes aufgebaut um am nächsten Tag sofort auf die Trails zu starten.
Erste Etage Gondel, dann gleich mal Parkloypa runter zum Sessel und hoch zum Einstieg von Tracks wie Moe Town, NC DH, Buldre und Gressloypa und am Ende von Moe Town in den oberen Teil Rollercoaster. Strecken für Jedermann mit viel Flow und einem hohen Maß an Sicherheit!
Leider kostet das Steinfeld in Rabolstien mich einen Abstieg, was meiner Schulter nicht zuträglich war und ich musste mir die ruppigeren DH Tracks und die WC Sprünge sparen, aber es gab zum Glück ja jede Menge anderer Trails in Top Zustand.
Wenn dann noch am Abend plötzlich einer von den anderen Campern bei einem steht und meint: „Habt ihr Bock heut Abend mit zu grillen. Vom Max der Onkel is Metzger und hat uns Fleisch mariniert und eingelegt. Wir haben 200gr Fleisch pro Person/Tag gerechnet und haben noch paar Kilo über!“ , dann hat man echt Schwein (und Rind) und ne schöne German BBQ Session gehabt.
Danke an Max, Christoph, Rene und Holger für den geselligen Abend!
Leider erreichten wir Hafjell zum Ende der norwegischen Schulferien, was bedeutet, dass der Park dann unter der Woche geschlossen ist.
Weiter ging es über Lillehammer nach Oslo. Leider spielt das Wetter hier nicht so mit, dass man von der Stadt an sich, zu wenig Impressionen sammeln konnte. Aber da hatten wir doch noch ein paar Trails im Internet gefunden. Also Bikes aus der Karre, aufgebaut, mit dem Bus ein Stück den Berg rauf, durch Zufall eine Bewohnerin der Wohnungen dort nach dem Weg gefragt und die letzten Höhenmeter mit dem Aufzug zurückgelegt, dann noch ein paar Stationen mit der U-Bahn Nr.1 und man ist oben am Einstieg zu den Trails. Es zeigte sich wieder, dass sich Socializen auszahlt und wir fanden erneut einen Lokal der uns diese flowigen, waldigen und naturbelassenen Trails, die hier und da mit Drops und Sprüngen garniert sind, zeigte. Trotz der Nässe vom Vortag boten die Trails guten Grip.
Nachdem Höhepunkt Hafjell und der Überraschung Frognerseteren Trails waren die Erwartungen an Drammen, 30 Minuten entfernt von Oslo, nicht sehr hoch.
Drammen ist ein eher gemütliches Vorstädtchen von Oslo und bietet viel Potenzial für Wanderer und Skifahrer. Das bedeutet natürlich auch – hier gibt’s einen Park und Trails.
Schon am ersten Tag erklommen wir den Berg zu Fuß, da auch hier der Liftbetrieb nicht die ganze Woche läuft, und erkannten die unglaubliche Vielfältigkeit des Gelände. Steile Steinpassagen, eher klein gehaltene Anlieger, viel Wurzelwerk weckten die Vorfreude auf den nächsten Tag.
Noch von unsrem Lokal aus Oslo lag uns der Trail 113 (in Norwegen die Notrufnummer) in den Ohren und nachdem es noch trocken war, wollten wir diesen als erstes angehen. Hier wechseln sich steile Holzleitern, hängende Felsen und Drops ab. Die ehemalige NC DH Strecke, die auch 4 mal im Jahr für eine Dramenrennserie genutzt wird, bietet alles was des Racers Herz höher schlagen lässt. Drammen ist dann doch eher der Park für die fortgeschrittenere, es soll aber im kommenden Jahr ein „maschine build“ Track für alle Könnensstufen folgen.
Mit Drammen war leider schon der Heimweh eingeläutet. Göteborg und Kopenhagen rundeten nun diesen gelungenen Roadtrip ab.
In Norwegen findete jeder Typ von Biker sein Wunschterrain und für Gravityjunkies bietet es auch etliche Parks für alle Könnensstufen.
Videos: http://videos.mtb-news.de//videos/view/23725
http://videos.mtb-news.de//videos/view/23396
http://videos.mtb-news.de//videos/view/23390
http://videos.mtb-news.de//videos/view/23382
http://videos.mtb-news.de//videos/view/23378
Hier noch ein paar nützliche Infos:
-Es rentiert sich eine Keycard für den Liftpass selber mit zu bringen (jeder hat wahrscheinliche etliche vom letzten Bike oder Skitag rumliegen), da alles Parks ein Pfand erheben, welches nicht in voller Höhe zurückerstattet wird.
-Ersatzmaterial einpacken, so viel wie möglich, da unbezahlbar in Norwegen.
-Alkvorräte maximal ausnutzen, da wie Tabakwaren, schier unbezahlbar. Hier mal ein paar Varianten:
Bei der zollfreien Einfuhr von Alkohol nach Norwegen sind folgende Kombinationen möglich (pro Person über 18 Jahre, über 20 Jahre für Alkohol von mehr als 22 Volumenprozent):
1 Liter alkoholische Getränke mit einem Alkoholgehalt von mehr als 22 Volumenprozent bis höchstens 60 Volumenprozent, 1 1/2 Liter andere alkoholische Getränke mit einem Alkoholgehalt von mehr als 4,7 Volumenprozent bis höchstens 22 Volumenprozent (z.B. Wein) und 2 Liter andere alkoholische Getränke mit einem Alkoholgehalt von mehr als 2,5 Volumenprozent bis höchstens 4,7 Volumenprozent (z.B. Bier).
oder
3 Liter alkoholische Getränke mit einem Alkoholgehalt von mehr als 4,7 Volumenprozent bis höchstens 22 Volumenprozent und 2 Liter alkoholische Getränke mit einem Alkoholgehalt von mehr als 2,5 Volumenprozent bis höchstens 4,7 Volumenprozent.
oder
1,5 Liter alkoholische Getränke mit einem Alkoholgehalt von mehr als 4,7 Volumenprozent bis höchstens 22 Volumenprozent und 3,5 Liter alkoholische Getränke mit einem Alkoholgehalt von mehr als 2,5 Volumenprozent bis höchstens 4,7 Volumenprozent.
oder
5 Liter alkoholische Getränke mit einem Alkoholgehalt von mehr als 2,5 Volumenprozent bis höchstens 4,7 Volumenprozent.
Alkoholische Getränke, die einen Alkoholgehalt bis einschließlich 2,5 Volumenprozent enthalten, sind nicht von diesen Regelungen betroffen.
-In Norwegen ist die Bezahlung mit Kreditkarte durchaus üblich, PIN nicht vergessen!
-Das Jedermannsrecht hat immer noch Gültigkeit und besagt, dass jeder auch Privatgrund betreten darf. Somit darf man mit seinem Gefährt so gut wie überall für 48 Std. nächtigen. Man muss aber einen Mindestabstand von 150m zum nächsten Haus einhalten.
Das spart einiges an Geld, da man den Campingplatz nicht benötigt. Und baden kann man dann auch mal in einem der eiskalten Bäche (Kernseife verwenden!)
-An Campingplätzen kostet Strom immer extra. Duschen kosten meist auch 5-10 Kronen für etwa 5 Minuten. Erfragen ob mit Abschaltmöglichkeit oder ob Zeit durchläuft!
-Nach Norwegen, gerade in der Ferienzeit, unbedingt Fähre buchen. Auf dem Rückweg muss man die kurzen Strecken, die stündlich fahren, nicht unbedingt buchen.
-Bei den Planungen zu den Bikeparks in Norwegen tut man sich echt schwer, da wenige eine vernünftige Internetpräsenz haben, daher hier noch, über was wir gestolpert sind:
Bikestrecke in Evje (Übungsstrecke für absolute Anfänger und Kinder)
Bikepark Hovden (2 Strecken)
Bikepark Geilo (ensteht gerade, momentan wohl eher Anfängerstrecke)
Hemsedal (Strecken von leicht bis schwer, lokal Trails)
Hafjell (wirklich das Whistler Europa´s)
Oslo (Frognerseteren, Endstation T-Bahn Linie 1 Richtung Holmenkollen)
Bikepark Holmenkollen (neu seit 2012, lediglich 3 Brechsandstrecken. Es sollen aber noch neue kommen)
Bikepark Drammen (eher für Fortgeschrittene, Strecke Woodstock noch nicht fertig und es kommen noch Jedermannstrecken)
So schnell gehen 3 Wochen, 4400km und n paar Biketage rum!
Ich hoffe es ist der ein oder andere nützliche Tipp für Euch dabei und Ihr habt einen kurzen Eindruck vom Potenzial Norwegens erhalten.
Cheers
Philip